Monat: Mai 2024

21. Mai – „Thekenalarm“ mit „Mutbürgern“

Eine spontane Entscheidung.

In Hannover-Ricklingen treffen sich Mitglieder des „Verein für Demokratie e. V.“ mit Interessierten zum so genannten „Thekenalarm“. Ich möchte wissen, wer das ist und was dort diskutiert wird. Wenn mein PalaverPlatz offen sein soll für alle Menschen, dann muss ich auch mal raus und auch mit Menschen wie den „Mutbürgern“ ins Gespräch kommen. Spricht etwas dagegen? 

Auch meine politische Aktivität beruht auf einer gewissen Unzufriedenheit mit den heutigen politischen Akteur*innen und manchen ihrer Ziele. Insofern interessiert es mich ganz unvoreingenommen, ob diese Gruppe bzw. dieser Verein Ideen hat, was man in unserem Land und Europa besser machen könnte.

Ich werde freundlich begrüßt, die Teilnehmenden wirken sympathisch, es heißt, man wäre offen auch für verschiedene Meinungen. Das ist wichtig, da ich erkenne, dass ich in vielem nicht mit dem übereinstimme, was an Sichtweisen von einigen Anwesenden geäußert wird. Aber ich habe mir vorgenommen, erstmal zuzuhören, nicht gleich immer eigene Argumente einzuwerfen. Einige berichten von ihren persönlichen Erfahrungen, insbesondere von der Ablehnung, die ihnen von anderen – mutmaßlich links orientierten – Menschen entgegenschlägt. Diese Ablehnung empfinden sie als undemokratisches Verhalten, ja als Unterdrückung ihrer Meinung.

Ich versuche, in dem einen oder anderen Punkt Verbindendes zu suchen oder auch vorsichtig, Gegenargumente zu äußern. Ich spüre aber in der Runde große Skepsis gegenüber Ärzt*innen während der Pandemie, ein tiefes Misstrauen gegenüber Medien, die feste Überzeugung von zu großem Einfluss der USA auf unser Land u.v.m., was mir die Annäherung und Diskussion erschwert.

Ob und wie hier ein weiterer Dialog auf Augenhöhe möglich ist, kann ich noch nicht sagen, mein Interesse, das Gespräch weiterzuführen, ist durchaus groß. Daher lade ich die Runde auch zu einem Gegenbesuch in den PalaverPlatz ein, wenn sich ein interessantes Thema ergibt.

Schauen wir mal …

Zum Hintergrund:

Die „Mutbürger“ sehen sich als „außerparlamentarische Opposition“, die Politik nachhaltig verändern möchte. Sie wollen weitere „mutige Bürger“ ermuntern, sich anzuschließen, um für eine „liberal-konservative Gesellschaft“ zu kämpfen. Im Gespräch wird gesagt, in unserem Land gäbe es keine Demokratie mehr. Einige halten nichts von einer repräsentativen Parteien-Demokratie mit Listenwahlen. Ihnen schwebt ein komplett aus direkt gewählten Kandidierenden gebildetes Parlament vor.

Sprachrohr dieser Bewegung sind übrigens die Youtuber Claus Bienfait und Olaf Fritsche, die auf dem „Thekenalarm“-Kanal aus ihrer Sicht unbequeme bzw. unterdrückte Wahrheiten verbreiten. Sie wehren sich dabei energisch gegen den Vorwurf, sie würden demokratiefeindlich sein, wollen nicht in die rechtsradikale Ecke gestellt werden.

Eigene Recherche mit Zitaten aus
thekenalarm.de

Dritte Orte vorstellen, suchen, diskutieren … und nun?

Interessante Menschen sind da zusammengekommen am 14. Mai im aufhof. Vorhandene Projekte wurden vorgestellt, neue Ideen gesammelt, auch bei einem Open Space.

Viele Fragen wurden gestellt:

  • Wie entwickeln sich von Menschen selbst „angeeignete“ Orte? Was läuft gut bei den Gemeinschaftsprojekten PLATZprojekt und Hüttenstraße? Sind diese eigentlich inklusiv?
  • Welche weiteren Orte sind denkbar? Welche Voraussetzungen müsssen sie erfüllen?
  • Wie kann man vorhandene Orte wie Stadtbibliothek, Stadtteilzentren oder Kulturtreffs neu oder anders erschließen? Lassen diese eine „fremde Aneignung“ überhaupt zu?
  • Wie finanzieren sich solche Treffpunkte, wie schafft man es, dauerhaft genügend Freiwillige für den „Betrieb“ zu finden?

Vieles konnte nur angerissen werden. Vieles blieb unbeantwortet.

Schade, dass nicht zum Ende der Veranstaltung ein Weiterarbeiten, ein Weiterdenken angekündigt wurde, denn ein konkretes Ergebnis hatte der Abend leider nicht.

Ich hätte Lust, an den Ideen weiterzuarbeiten, vielleicht findet sich jemand, der mitmachen möchte?

Dritte Orte in der City / 14.5. im aufhof

Der PalaverPlatz befindet sich noch immer in einer Art Experimentierphase. Ich möchte weiterhin darüber nachdenken, wie sich daraus eine brauchbare Gesprächsrunde entwickeln kann. Weil ich noch immer nach Anregungen suche, möchte den Termin am 14. Mai für die Teilnahme an einer Veranstaltung im aufhof nutzen und würde mich freuen, wenn du dich entscheidest, ebenfalls dabei zu sein. Ich denke, auch der PalaverPlatz könnte so ein dritter Ort sein.

Dritte Orte – Räume für ALLE in der City

Welche Orte der Gemeinschaft braucht es in Hannover?
Eine Veranstaltung des Büros für Beteiligungskultur und Stadtentwicklung e.V. | 14.5.2024 | 18:00 Uhr

Freiraum, neutraler Boden, ein Wohnzimmer in der Stadt, Ort des Zusammenseins oder des Alleinseins unter vielen.

Dritte Orte bieten Raum, um außerhalb von Arbeit und Zuhause sein zu können. Sie können ein Café sein, eine Bibliothek, ein Park oder ein Kulturzentrum. In der City sind vor allem kommerziell organisierte Orte verbreitet, unkommerzielle hingegen kaum. Diese bedürfen zusätzlich eines durchdachten Managements. An diesem Abend möchten wir darüber reden, welche Orte der Gemeinschaft es in Hannover braucht. Wir blicken auf bereits bestehende Orte in Hannover, aber auch auf mögliche Raumressourcen. Wie müssen bestehende Räume angepasst werden um attraktiv für Nutzer*innen und anpassbar für neue Aktivitäten zu sein?

Tom Becker als Leiter der Stadtbibliotheken gibt uns Einblicke, wie die Bibliotheken der Zukunft aussehen könnten. Wie können vorhandene, aber ungenutzte Raumressourcen aktiviert werden?

Benni Grudzinski von der Initative Hüttenstraße und ehemaliges Gründungsmitglied des PLATZprojektes beleuchtet die andere Seite der Stadtentwicklung: selbstgemacht. Wir wollen in den Austausch kommen. Wie können Dritte Orte in der Innenstadt umgesetzt werden?

Anmeldung für eine kostenlose Teilnahme unter info@bbs-hannover.de

aufhof-hannover.de/event

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