21. Mai – „Thekenalarm“ mit „Mutbürgern“

Eine spontane Entscheidung.

In Hannover-Ricklingen treffen sich Mitglieder des „Verein für Demokratie e. V.“ mit Interessierten zum so genannten „Thekenalarm“. Ich möchte wissen, wer das ist und was dort diskutiert wird. Wenn mein PalaverPlatz offen sein soll für alle Menschen, dann muss ich auch mal raus und auch mit Menschen wie den „Mutbürgern“ ins Gespräch kommen. Spricht etwas dagegen? 

Auch meine politische Aktivität beruht auf einer gewissen Unzufriedenheit mit den heutigen politischen Akteur*innen und manchen ihrer Ziele. Insofern interessiert es mich ganz unvoreingenommen, ob diese Gruppe bzw. dieser Verein Ideen hat, was man in unserem Land und Europa besser machen könnte.

Ich werde freundlich begrüßt, die Teilnehmenden wirken sympathisch, es heißt, man wäre offen auch für verschiedene Meinungen. Das ist wichtig, da ich erkenne, dass ich in vielem nicht mit dem übereinstimme, was an Sichtweisen von einigen Anwesenden geäußert wird. Aber ich habe mir vorgenommen, erstmal zuzuhören, nicht gleich immer eigene Argumente einzuwerfen. Einige berichten von ihren persönlichen Erfahrungen, insbesondere von der Ablehnung, die ihnen von anderen – mutmaßlich links orientierten – Menschen entgegenschlägt. Diese Ablehnung empfinden sie als undemokratisches Verhalten, ja als Unterdrückung ihrer Meinung.

Ich versuche, in dem einen oder anderen Punkt Verbindendes zu suchen oder auch vorsichtig, Gegenargumente zu äußern. Ich spüre aber in der Runde große Skepsis gegenüber Ärzt*innen während der Pandemie, ein tiefes Misstrauen gegenüber Medien, die feste Überzeugung von zu großem Einfluss der USA auf unser Land u.v.m., was mir die Annäherung und Diskussion erschwert.

Ob und wie hier ein weiterer Dialog auf Augenhöhe möglich ist, kann ich noch nicht sagen, mein Interesse, das Gespräch weiterzuführen, ist durchaus groß. Daher lade ich die Runde auch zu einem Gegenbesuch in den PalaverPlatz ein, wenn sich ein interessantes Thema ergibt.

Schauen wir mal …

Zum Hintergrund:

Die „Mutbürger“ sehen sich als „außerparlamentarische Opposition“, die Politik nachhaltig verändern möchte. Sie wollen weitere „mutige Bürger“ ermuntern, sich anzuschließen, um für eine „liberal-konservative Gesellschaft“ zu kämpfen. Im Gespräch wird gesagt, in unserem Land gäbe es keine Demokratie mehr. Einige halten nichts von einer repräsentativen Parteien-Demokratie mit Listenwahlen. Ihnen schwebt ein komplett aus direkt gewählten Kandidierenden gebildetes Parlament vor.

Sprachrohr dieser Bewegung sind übrigens die Youtuber Claus Bienfait und Olaf Fritsche, die auf dem „Thekenalarm“-Kanal aus ihrer Sicht unbequeme bzw. unterdrückte Wahrheiten verbreiten. Sie wehren sich dabei energisch gegen den Vorwurf, sie würden demokratiefeindlich sein, wollen nicht in die rechtsradikale Ecke gestellt werden.

Eigene Recherche mit Zitaten aus
thekenalarm.de

2 Kommentare

  1. Anonym

    Gab es denn eine Antwort, auf die Frage einer Rückrunde zum Reden?

    Ich sehe oft Beiträge auf Instagram vom Mutbürger Team, also dem Demokratie Verein. Diese kommentiere ich gerne, denn meine Eigene Meinung wird dort nicht widerspiegelt, das lustige ist, dass man dann direkt beleidigt oder eben so dargestellt wird, als ob man ein „Systemling“ etc. ist.

    diese Plattform der Mutbürger ist mir daher äußerst suspekt, vor allem weil jede Meinung abgewehrt wird und die Eigene durchgedrückt wird, oder es wird zumindest versucht.

    • admin

      Ich habe mit den Videos der Mutbürger auf Instagram auch so meine Probleme und kommentiere dort auch hin und wieder. Natürlich mit entsprechenden Beschimpfungen gegen mich, auf die ich aber sachlich eingehe.
      Ich bin weiterhin mit der Gruppe im persönlichen Kontakt und bemüht, gemeinsame Diskussionen hinzubekommen, was beim Thema „Demokratie“ dann auch geklappt hat. Allerdings habe ich es noch nicht wieder geschafft, die Einladung zu einem Gegenbesuch zu erhalten.

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