KinderBib als aufHaus?

PalaverPlatz 19.03.2024: Ideen für die Kinder- und Jugendbibliothek Südstadt

Gestern traf sich eine kleine – aber konstruktive – Runde beim PalaverPlatz am 19. März im Stephan’s Eck, es ergab sich eine spannende Diskussion mit Menschen verschiedenen Alters, mit unterschiedlichen Lebenssituationen, die vielfältige Blickwinkel auf das Thema mitbringen. Alle verbindet das Interesse, den dezentralen kleinen und „geschützten“ Raum der Stadtteilbibliothek zu erhalten.

Die große Stadtbibliothek 800 m von der Kinder-Bib entfernt hat zahlreiche Aspekte, die für Kinder und ihre Begleiter*innen ein Hindernis darstellen:

  • Die Verkehrssituation vor der Tür ist schwierig, da dort der Auto- und Radverkehr viel Aufmerksamkeit und Organisationsgeschickt erfordert, um bei der Ankunft mit mehreren Kindern Unfälle zu vermeiden.
  • Die räumliche Situation mit Zugang zu den Kinderbereichen im 1. Stock (zu kleiner Aufzug für große Kinderwagen, Toiletten nicht im selben Stockwerk) ist ungünstig.
  • Nach wie vor prallen unterschiedliche Bedürfnisse aufeinander, so dass sich z.B. Schüler*innen und Studierende gestört fühlen von Kindern, die im selben Bereich an einem digitalen Medientisch spielen. (Frage: Warum spielen Kinder eigentlich Memory auf einem Bildschirm?)
  • Kinder fühlen sich in der großen Einrichtung nicht sehr wohl und würden dort nicht gerne alleine hingehen

Das kleine Gebäude der Kinder- und Jugendbibliothek wiederum hat Vorteile:

  • Die verkehrsarme und geschützte Lage ist für ältere Kinder selbstständig erreichbar
  • Das barrierefreie, familiäre Erscheinungsbild ermöglicht niederschwellig Zugang und Teilhabe für viele und ist ein gut genutzter Treffpunkt außerhalb der Gastronomie
  • Die Nähe des Spielplatzes schafft Möglichkeiten, mit Kindern drinnen wie draußen aktiv zu werden 

Wie es aussieht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Ratspolitik die Schließung der Bib noch einmal verhindert. Allerdings könnte sich daraus ergeben, dass sie als „ungeliebtes Kind“ dann mit geringeren Öffnungszeiten und weniger Investitionen an Attraktivität verliert.

aufHaus – offenes Hauses im Stadtteil Südstadt?

Im Gespräch heben wir überlegt, wie man die Bib durch ehrenamtliches Engagement, Einwerben von finanziellen Mitteln sowie eine Erweiterung der Angebote in dem Haus aufwerten könnte:

  • Es könnten generationsübergreifende Aktivitäten (z.B. Kinder + Senior*innen) dort stattfinden, z.B. Menschen erzählen über ihre Lieblingsbücher oder die Geschichte der Südstadt
  • In Abstimmung mit dem „Kulturbüro Südstadt“ könnte man auch Angebote von dort hierher verlegen, die dort evt. nicht mehr möglich sind
  • Die erweiterten Öffnungszeiten könnten dann getragen werden von einer Art „aufHaus-Club“, der die Verantwortung für das Auf- und Abschließen des Gebäudes übernimmt
  • Abends könnten sich Gruppen Erwachsener (wie der PalaverPlatz) dort treffen und dann die Verantwortung für die Räume tragen
  • Um räumliche und personelle Ausstattung zu verbessern, könnte man sich mit der Einbeziehung von Fördermaßnahmen oder lokale Sponsoren beschäftigen
  • Falls nötig, könnten auch Ehrenamtliche an der Verbesserung der Räume mitarbeiten

Voraussetzung für erweiterte Angebote wäre, dass man Ehrenamtliche gewinnt, daran mitzuarbeiten:

  • Man gründet eine Art lokalen Unterstützerkreis („SüdstadtNachbarn“, „Südstadtisten“), möglicherweise als Ableger des „Freundeskreises der Stadtbibliothek
  • Man gewinnt einen Pool von Freiwilligen, die sich phasenweise oder dauerhaft bereit erklären, zu bestimmten Zeiten vor Ort zu sein oder Angebote durchzuführen („aufHaus-Club“)

Es gibt noch vieles, was mit verschiedenen Beteiligten geklärt werden müsste.

Wichtig ist vor allem:

Man sollte die Dinge MIT den beteiligten Menschen diskutieren, um eventuelle Interessenunterschiede frühzeitig sichtbar zu machen und gemeinsame Lösungen zu finden. Entscheidungen am „grünen Tisch“, so innovativ und gut gemeint sie sein mögen, passen jedenfalls nicht mehr in unsere Zeit.

1 Kommentar

  1. Francis Bee

    Großartig. Um- und Durchführbar. Ich bin dabei.
    VG Francis

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